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Die zweite Form im Wing Chun baut auf der Kenntnis auf, die man in der ersten Form erworben hat und lehrt dem Ausübenden, wie er das Gelernte unter sich verändernden Bedingungen richtig einsetzt.
Die erste Sektion der Chum Kiu verbindet Techniken unter gleichzeitigem Einsatz der Wendung, zum Beispiel Bong Sao und Wu Sao in einer Drehung und Körperverlagerung. Der Schüler lernt den Hüfteinsatz, um darauf Kraft zu entwickeln, was in der ersten Form nicht vorkommt. Man übt auch das Bewegen im Raum, während man einen Bong Sao anbringt, was die Technik erheblich effektiver werden läßt, da Sie mit der Gewichtsverlagerung verbunden wird.

Außerdem führt der erste Abschnitt in die „zweiseitige Kraft“ (engl. „two way energy“) ein, wie man sehen kann, wenn beispielsweise der Lan- Sao zieht und der „gerade Fauststoß“ angebracht wird. Es versetzt den Ausübende in die Lage, recht einfach noch zerstörerische Hiebe abzugeben als einseitig. Dies ist leicht zu sehen, wenn der ziehende Arm die Kraft aus dem Körper nutzt während die Gewalt des Schlages unaufhaltsam in die Bewegung einfließt. Außerdem bewegt sich das Ziel dabei auf den Schlag zu, was zusätzlichen Schaden verursacht.

Der zweite Abschnitt führt den Wing Chun Schritt ein. Kombiniert mit Techniken ermöglicht es ein sicheres Überbrücken der Distanz zum Gegner. Daher der Name Chum Kiu- Seeking Brigde – die Brücke suchen.
Ist erst die Brücke gebildet, hat der/die Wing Chun Kämpfer/-in seinen/ ihren größtmögliche Vorteil. Im zweiten Satz geht es dann noch um die Verwendung der Sil Lim Tao in Verbindung mit Beinarbeit und Kicks.

Wir werden mit drei verschiedenen Tritten vertraut gemacht:
-den anhebenden Kick, um andere Kicks abzuwehren,
-den Frontkick, der defensiv oder offensiv eingesetzt werden kann, jedoch nie mit zuviel roher Gewalt,
-und der gedrehte Kick, der ebenfalls dazu gebraucht wird, um das Vorkommen des Angreifers zu stoppen     und/oder Ihn zu treffen.

Die Wing Chun Kicks, ebenso wie die Handtechniken sind in gewisser Weise zurückhaltend und sollen die Balance des Ausübenden nicht signifikant beinträchtingen, zum Beispiel infolge von besonderer Geschwindigkeit auf Kosten der Kickhöhe.

Außerdem übt man in der Chum Kiu erstmals beide Hände gleichzeitig und getrennt einzusetzten. Während in der Sil Lim Tao beide Hände die gleiche Bewegung ausführen, oder nur eine Hand sich bewegt, machen in der Chum Kiu beide Hände unterschiedliche Dinge, was schon ein höheres Maß an Können und Konzentration erfordert. Angesichts dessen folgt und baut die Chum Kiu auf die Sil Lim Tao.